Brauchen wir ein Resilienz-Mindset? – Mit Christian Hirsch (Folge 43)

Shownotes

Titel: Brauchen wir ein Resilienz-Mindset? – Mit Christian Hirsch (Folge 43)

Gast: Christian Hirsch, Diplom-Kulturwissenschaftler, Journalist und Senior Project Manager bei der KR Krisensicher Risikoberatung GmbH

Erscheinungsdatum: 27.08.2025

In dieser Episode: In der heutigen Folge spricht Rico Kerstan mit Christian Hirsch über die Frage, warum wir in einer „Zeitenwende“ leben – und was das für Krisenmanagement und Resilienz bedeutet. Gemeinsam diskutieren sie, weshalb Schlagworte wie Polykrise, hybrider Krieg und Geopolitik keine theoretischen Debatten sind, sondern längst die Realität von Verwaltungen, Unternehmen und Bürgern bestimmen.

Das Gespräch dreht sich um die praktischen Hürden, wenn Resilienz in Organisationen verankert werden soll: von Projekten, die in der Schublade verschwinden, über fehlendes Führungsengagement bis hin zu politischen Fehlanreizen, die Vorsorge eher bremsen als fördern.

Christian und Rico beleuchten außerdem, warum Resilienz Chefsache ist, wie wichtig verbindliche Strukturen und Übungen sind – und weshalb Netzwerke und persönliche Kontakte vor der Krise oft entscheidender sind als jede Strategie auf Papier. Auch die Rolle der Zivilgesellschaft und die Chancen für Unternehmen, als „Krisen-Leuchttürme“ Verantwortung zu übernehmen, kommen zur Sprache.

Am Ende steht die Erkenntnis: Wir brauchen einen echten Mindsetwechsel – nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Führung, Wirtschaft und Gesellschaft.

Über KrisenHacks: KrisenHacks ist der Podcast für Entscheider und Verantwortliche, die sich mit organisationaler Resilienz, Krisenmanagement und IT-Sicherheit beschäftigen. In jeder Folge gibt es praxisnahe Einblicke, konkrete Lösungsansätze und Expertenwissen aus erster Hand.

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Rico Kerstan: Herzlich Willkommen zu Krisenhacks, der Podcast rund um organisationale Resilienz,

Rico Kerstan: Informationssicherheit und Krisenmanagement.

Rico Kerstan: Von und mit Rico Kerster.

Rico Kerstan: Herzlich willkommen zurück zu Krisenhacks. In der heutigen Folge wird es vielleicht

Rico Kerstan: etwas abstrakter und ungeordneter zugehen als in anderen Folgen.

Rico Kerstan: Aber ich habe mir gedacht, das wäre doch heute vielleicht ein guter Anlass,

Rico Kerstan: um nochmal verschiedene Themen, die ich in unterschiedlichen Folgen diskutiert

Rico Kerstan: habe, aufzugreifen und zu diskutieren.

Rico Kerstan: Und der Anlass ist, dass ich immer wieder so Schlagworte sehe in Presseberichten,

Rico Kerstan: in den Nachrichten, aber eben auch auf LinkedIn, wo es dann um Zeitenwende geht,

Rico Kerstan: um Polykrise, um Hybridenkrieg.

Rico Kerstan: Und dann gibt es immer so Lösungen, wo ich denke, wie passen die ja zu der Komplexität,

Rico Kerstan: die diese Begriffe vermitteln, gar nicht.

Rico Kerstan: Und das wollte ich heute in einem längeren Gespräch einmal aufdröseln.

Rico Kerstan: Was heißt das denn konkret?

Rico Kerstan: Wie können wir damit umgehen und wie knüpfen die verschiedenen Themen,

Rico Kerstan: die ich im Podcast besprochen habe, vielleicht auch anderen, die Konzepte?

Rico Kerstan: Und mit meinem heutigen Gast möchte ich einen gemeinsamen Blick auf die unterschiedlichen

Rico Kerstan: Themen sprechen und wir wollen auch schauen, wo es eigentlich Chancen gibt.

Rico Kerstan: Ich habe mir jemanden eingeladen, der mit mir zusammen verschiedene Projekte gemacht hat,

Rico Kerstan: vor allem in Kommunalverwaltung, aber auch in Unternehmen und wo sozusagen das

Rico Kerstan: Ergebnis so ein bisschen deprimierend ist, der Weg dahin auch häufig.

Rico Kerstan: Und wir wollen heute mal klären, warum eigentlich Krisen so viel Aufmerksamkeit

Rico Kerstan: haben, aber dann doch irgendwie in der tatsächlichen Umsetzung nicht so richtig viel passiert.

Rico Kerstan: Und welche kreativen und neuen Ansätze es vielleicht auch gibt,

Rico Kerstan: Dinge einfach anders zu machen.

Rico Kerstan: Und es geht mir jetzt nicht darum, Panik zu stiften oder sozusagen als Querdenker

Rico Kerstan: aufzutreten, sondern einfach zu zeigen,

Rico Kerstan: dass die Ursachen der Probleme durchaus systematisch sind und dass es sehr,

Rico Kerstan: sehr viel Sinn macht, sich mit diesen Ursachen zu beschäftigen.

Rico Kerstan: Aber vor allem mit Lösungen zu beschäftigen und zu schauen, wie kann man denn

Rico Kerstan: einen Beitrag dazu leisten, mit Polykrise,

Rico Kerstan: mit der Zeitenwende und mit Bedrohungen des hybriden Kriegs langfristig umzugehen,

Rico Kerstan: außerhalb von Sondervermögen und ganz viel Geld, was man in Investitionen packt.

Rico Kerstan: Darum soll es heute gehen. Ich hoffe, ihr und Sie finden es spannend und viel Spaß beim Interview.

Rico Kerstan: Ja, mein heutiger Gast ist auch schon zum zweiten Mal in meinem Podcast Christian Hirsch.

Rico Kerstan: Er ist studierter Diplom-Kulturwissenschaftler, hat Stationen gehabt in der

Rico Kerstan: Kommunikation, ausgebildeter Journalist,

Rico Kerstan: sich viel mit Krisenkommunikation beschäftigt und seit Anfang 2024 bei der Krisensicherer-Risiko-Beratung

Rico Kerstan: als Senior Project Manager für Projekte rund um Krisenmanagement und Residenz.

Rico Kerstan: Christian, schön, dass du nochmal da bist.

Christian Hirsch: Ich freue mich, dass sie nochmal kommen durfte. Dann war es ja beim ersten Mal

Christian Hirsch: vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du mich nochmal hier haben willst.

Rico Kerstan: Genau. Ich wollte heute mit dir so ein paar,

Rico Kerstan: sozusagen aufsetzen auf die letzten zwei Folgen, nämlich zum einen mit André

Rico Kerstan: Röhl, wo wir so über die Messung von Resilienz gesprochen haben und mit Miriam,

Rico Kerstan: wo es um Resilienzkultur ging und dachte, heute spreche ich mal über so praktische

Rico Kerstan: Fragen der Implementierung,

Rico Kerstan: weil du ja mit mir zusammen, aber vor allem auch viel alleine,

Rico Kerstan: Projekte gemacht hast, wo es darum ging, Resilienz in Organisationen zu tragen.

Rico Kerstan: Und das baut ja auch auf den Themen auf, die zumindest ich mit André besprochen habe.

Rico Kerstan: Und da wollte ich einfach mal sozusagen einsteigen, zu fragen,

Rico Kerstan: was sind denn so deine Erfahrungen, wenn es darum geht, Resilienz in Organisationen

Rico Kerstan: oder Gebietskörperschaften zu bringen?

Christian Hirsch: Also Resilienz, ich glaube, da sind wir uns alle einig, ist so ein Buzzword,

Christian Hirsch: das jetzt alle benutzen und jeder will irgendwie Resilienz machen,

Christian Hirsch: egal ob in Unternehmen oder auch, du hast es gerade so schön Gebietskörperschaften

Christian Hirsch: genannt, ich sage jetzt mal ganz konkret Landkreise.

Christian Hirsch: Wir haben ja einige Projekte zusammen mit Landkreisen gemacht.

Christian Hirsch: Es ist ein Buzzword und keiner stellt sich da so genau was drunter vor.

Christian Hirsch: Oder umgekehrt, in den verschiedenen Projekten werden dann Projektpartner mit

Christian Hirsch: reingeholt von der Wissenschaft oder wer auch immer, die natürlich ihre ganz

Christian Hirsch: eigenen Resilienzbegriffe haben, dann reinbringen.

Christian Hirsch: Und die sind dann oft nicht kompatibel mit dem, was wir eigentlich unter Resilienz verstehen.

Christian Hirsch: Wenn wir vom Krisenmanagement reden, reden wir ja über organisationale Resilienz,

Christian Hirsch: gesellschaftliche Resilienz.

Christian Hirsch: Da merkt man, da muss noch sehr, sehr viel getan werden, alleine schon auf der

Christian Hirsch: begrifflichen Ebene. aber noch viel, viel, viel mehr inhaltlich.

Christian Hirsch: Und ich möchte auch noch einen dritten Aspekt mitbringen oder einbringen,

Christian Hirsch: auch auf der mentalen Ebene.

Christian Hirsch: Ich benutze den Begriff Mindset sehr, sehr ungern, aber das passt hier ganz gut.

Christian Hirsch: Im Moment merkt man, alle haben irgendwie, ja, wir müssen Resilienz machen,

Christian Hirsch: aber es gibt noch kein Mindset und noch keine Beschäftigung damit,

Christian Hirsch: was das eigentlich bedeutet und warum wir es machen wollen.

Christian Hirsch: Das ist vor allen Dingen ganz wichtig, warum wir jetzt in so einer Ära der Resilienz sind.

Rico Kerstan: Dann lass uns doch vielleicht mal mit dem Warum starten, bevor wir dann zu der

Rico Kerstan: Frage kommen, was so die praktischen Erfahrungen sind.

Rico Kerstan: Warum glaubst du denn, ist das ein Thema, mit dem sich jeder individuell,

Rico Kerstan: aber auch Organisationen und eben auch Gebietskörperschaften und Länder und

Rico Kerstan: sowas beschäftigen sollten?

Christian Hirsch: Du sagtest, du willst das ein bisschen praktischer haben. Ich muss jetzt noch

Christian Hirsch: mal kurz auf die Metaebene gehen.

Christian Hirsch: Ich sage mal, wir sind in einer ganz neuen Epoche.

Christian Hirsch: Alle sprechen gerade von der Zeitenwende seit dem Angriff der,

Christian Hirsch: ich hätte fast gesagt Sowjetunion, dem juristischen Angriff auf die Ukraine

Christian Hirsch: und dann der Rede unseres früheren Bundeskanzlers Scholz.

Christian Hirsch: Ein paar Tage später befinden wir uns in dieser Zeitenwende.

Christian Hirsch: Was heißt aber Zeitenwende? Ich breche das immer herunter und sage,

Christian Hirsch: das klingt natürlich auch sehr hochgestochen, Wir befinden uns zum einen in

Christian Hirsch: der Epoche der Geopolitik, in der Ära des hybriden Krieges und im Zeitalter der Polykrise.

Christian Hirsch: Wir arbeiten ja sehr viel mit Polykrise, das heißt Polykrise,

Christian Hirsch: Stapelkrise, Multiple Krise.

Christian Hirsch: Die Krisen, die auf Unternehmen, aber auch auf staatliche Organisationen gerade

Christian Hirsch: eintreffen oder auftreffen auf diese,

Christian Hirsch: sind anders gelagert, als sie vielleicht noch vor 20 oder 30 Jahren waren.

Christian Hirsch: A, hat sich die Zahl der Krisen vermehrfacht.

Christian Hirsch: Es gibt zwar in unserer Szene Experten oder Sortlieder, die zählen das ganz

Christian Hirsch: genau und sagen, nein, nein, das ist alles gleich geblieben in den letzten 40 Jahren.

Christian Hirsch: Wobei, wenn ich mir das so näher anschaue, die arbeiten dann sehr oft mit diesen

Christian Hirsch: Bodycount-Krisen, die es früher gab, also wenn es Tote oder Verletzte gab.

Christian Hirsch: Ich glaube, wir müssen heute einen ganz neuen Krisenbegriff haben,

Christian Hirsch: auch Finanzkrise, Reputationskrise. Also wenn man das alles zusammennimmt,

Christian Hirsch: dann hat sich die Zahl der Krisen vermehrfacht.

Christian Hirsch: Der zweite Aspekt von Polykrise ist, dass sich die Krisen aufschaukeln.

Christian Hirsch: Also das beste Beispiel ist immer, das Containerschiff, das im Suezkanal sich quergelegt hat,

Christian Hirsch: hat zu einer Supply Chain Krise von ganz vielen auch mittelständischen Unternehmen

Christian Hirsch: in Deutschland geführt, weil natürlich jetzt auf einmal die großen Versorgungsketten

Christian Hirsch: von Asien nach Deutschland.

Christian Hirsch: Ja, gestört waren. Und das hat zu ganz anderen Krisen in Unternehmen,

Christian Hirsch: mittelständischen Unternehmen in Deutschland geführt.

Christian Hirsch: Personalkrisen, weil sie auf einmal Personal abbauen mussten.

Christian Hirsch: Also die Krisen bedingen sich beziehungsweise schaukeln sich auf.

Christian Hirsch: Und für mich immer der dritte Aspekt, du hast gesagt, ich komme aus der Kommunikation,

Christian Hirsch: Krisenkommunikation. Wir haben natürlich heute Krisenphänomene,

Christian Hirsch: die auch stark medial beeinflusst sind. Wir sprechen von der Mediatisierung.

Christian Hirsch: Das heißt, jede Krise hat auch einen medialen Zwilling und oft auch einen politischen Zwilling.

Christian Hirsch: Deshalb hat sich schon alleine der Begriff und das Phänomen der Krise verändert.

Christian Hirsch: Und das bezeichne ich immer sehr gerne als diesen Begriff der Polykrise.

Christian Hirsch: Das ist eine der Ursachen, wie gesagt, die Ära der Polykrise.

Rico Kerstan: Ja, wobei da würde ich ja nochmal, also ich finde ja das Beispiel mit dem Suezkanal

Rico Kerstan: jetzt maximal unglücklich, weil am Ende ist es ja gar nichts Neues,

Rico Kerstan: dass Lieferketten verschränkt sind.

Rico Kerstan: Es ist ja eigentlich auch kein Supply Chain, sondern ein Supply Network und

Rico Kerstan: das eben sozusagen eine Disruption an einer Stelle zu einem größeren Ausfall

Rico Kerstan: führen kann. Das ist ja jetzt was, was mindestens seit Beginn der Globalisierung

Rico Kerstan: in den 60er, 70er Jahren durchaus ein Thema ist.

Rico Kerstan: Ich meine, was, glaube ich, da das Besondere war, ist, dass das ja zu einer

Rico Kerstan: Zeit stattfand, als gerade die Pandemie herrschte.

Rico Kerstan: Das heißt, man hatte eh schon sozusagen Herausforderungen im internationalen

Rico Kerstan: Handel und dann kam das noch dazu.

Rico Kerstan: Also insofern würde ich das vielleicht nochmal so einpacken,

Rico Kerstan: dass man sagt, es sind halt zwei Dinge, die da übereinander gelagert wurden.

Rico Kerstan: Ansonsten wäre das vielleicht auch gar nicht so ein, also sicherlich hätte es

Rico Kerstan: Auswirkungen gehabt, aber es kam eben zu einer Zeit, wo es eh schon sozusagen

Rico Kerstan: diese Pandemie gab, die so einen Dauerstress verursacht hat.

Christian Hirsch: Also absolut nicht zwei verschiedene Krisenursachen, die sich dann hochgeschaukelt haben.

Rico Kerstan: Genau. Okay, jetzt habe ich dich unterbrochen, du wolltest noch...

Christian Hirsch: Also das ist sozusagen Ära oder Epoche der Polykrise.

Christian Hirsch: Dann, und da kommen wir uns jetzt schon so ein bisschen der Zeit heute wirklich näher,

Christian Hirsch: Hybrider Krieg, du hattest ja auch schon verschiedene Sendungen dazu gemacht,

Christian Hirsch: ich erinnere mich mit dem Oberkmal A.

Christian Hirsch: Genau, da habt ihr ja ganz ausführlich über den Hybriden Krieg geschrieben.

Christian Hirsch: Das heißt, wir befinden uns schon in einer Zeit, wo wir noch nicht in einem

Christian Hirsch: heißen Krieg sind, wie man sich das vorstellt, aber wir sind auch schon nicht

Christian Hirsch: mehr im Krieg, im Frieden.

Christian Hirsch: Unsere Unternehmen, unsere Institutionen, ob es Kirchen sind,

Christian Hirsch: ob es Hochschulen sind, ob es Landkreise sind, werden täglich ausgesetzt von hybriden Angriffen.

Christian Hirsch: Ob es jetzt Cyberangriffe sind, ob es Informationskampagnen sind,

Christian Hirsch: das trifft auch alles auf die Unternehmen zu.

Christian Hirsch: Das heißt, da haben wir ein auch ganz neues Krisenphänomen, was wir jetzt in

Christian Hirsch: den letzten Jahrzehnten eigentlich nicht kannten.

Christian Hirsch: Und das führt uns so ein bisschen zu dem Thema Zeitalter der Geopolitik.

Christian Hirsch: Also die Globalisierung, die du ja auch gerade erwähnt hast.

Christian Hirsch: Die Wettbewerbskonkurrenz auf globaler Ebene, weicht mehr und mehr einem globalen Konflikt.

Christian Hirsch: Also wir sehen das ja im Prinzip, wenn wir die Nachrichten verfolgen täglich.

Christian Hirsch: Die wertbasierte Weltordnung weicht mehr und mehr einer machtbasierten Weltordnung.

Christian Hirsch: Das kann man, glaube ich, ganz gut als neues Zeitalter der Geopolitik oder als

Christian Hirsch: Zeitalter der neuen Geopolitik, denn auch Geopolitik ist ja nichts Neues,

Christian Hirsch: wurde allerdings durch die Globalisierung so ein bisschen beiseite geschoben

Christian Hirsch: und jetzt brechen natürlich diese Machtkonflikte auf.

Christian Hirsch: Und das alles, Polykrise, hybrider Krieg,

Christian Hirsch: Geopolitik, führt zu dem, was ich so als Zeitenwende verstehe,

Christian Hirsch: was natürlich dann ganz massive Auswirkungen auf das praktische Krisenmanagement

Christian Hirsch: hat und vor allen Dingen, das ist ja unser Thema, die Resilienzförderung oder Resilienzstärkung.

Christian Hirsch: Um es kurz zu machen und auf deine Eingangsfrage zu beantworten,

Christian Hirsch: warum heute Neues Herangehen und warum Resilienz.

Christian Hirsch: Wir leben in einer komplett anderen Welt als noch vor zehn Jahren und die letzten

Christian Hirsch: 30, 40 Jahre, in der ja eine Managergeneration und auch Mitarbeitergeneration groß geworden ist.

Christian Hirsch: Bricht derzeit auseinander und es kommen ganz neue Herausforderungen und Anforderungen.

Christian Hirsch: Auf Führungskräfte und Mitarbeiter in Unternehmen zu.

Rico Kerstan: Das ist ja so, ich kann ja sogar verstehen, dass man sagt, ich bin jetzt in

Rico Kerstan: der Kreisverwaltung für etwas zuständig, das geht mich ja alles nichts an.

Rico Kerstan: Also ob da jetzt sozusagen eine multipolare Welt entsteht und China sozusagen

Rico Kerstan: irgendwie eine eigene Weltwirkung schaffen will, das ist ja erstmal gar nichts,

Rico Kerstan: was mich direkt tangiert.

Rico Kerstan: Vielleicht können wir es ja dann noch mal ein bisschen praktischer machen,

Rico Kerstan: um einfach da auch am Mindset oder an der Awareness zu arbeiten.

Rico Kerstan: Warum glaubst du denn, ist das sowas, was eben dann jeden Einzelnen betrifft?

Rico Kerstan: Also abstrakt kann man das ja verstehen, aber ich glaube, es fehlt mir dann

Rico Kerstan: so ein bisschen die Betroffenheit, die eigene Betroffenheit.

Christian Hirsch: Also wenn wir davon ausgehen, dass ein Großteil der Cyberangriffe staatlichen Ursprungs ist,

Christian Hirsch: also nehmen wir es mal jetzt ganz konkret, Cyberangriffe auf eine Kommunalverwaltung

Christian Hirsch: oder auf einen Landkreis,

Christian Hirsch: also Stadtverwaltung oder Landkreis in Deutschland und dass das von russischen

Christian Hirsch: professionellen Hackern gemacht worden ist,

Christian Hirsch: Dann befindet sich dieser kleine Landkreis oder der Mitarbeiter im Landkreis

Christian Hirsch: auf einmal in dem großen Weltenkonflikt.

Christian Hirsch: Was heißt das für ihn? Das heißt für ihn, er kann nicht mehr mit den täglichen

Christian Hirsch: Arbeitsmitteln arbeiten. Wir arbeiten heute alle mit Computern.

Christian Hirsch: Da kann es davon ausgehen, wenn ein Landkreis gehackt wurde,

Christian Hirsch: dass erstmal sehr wenig geht oder gar nichts geht.

Christian Hirsch: Das heißt, in seiner täglichen Arbeit treten auf einmal ganz große Veränderungen auf.

Christian Hirsch: Das heißt, er ist wirklich dort damit konfrontiert.

Christian Hirsch: Noch größer ist es, wenn es zu einem großen Blackout kommt.

Christian Hirsch: Und der Blackout kann hergeführt werden als hybride Kriegsmaßnahme.

Christian Hirsch: Dann geht erstmal gar nichts. Dann gehen auch seine privaten Sachen nicht mehr.

Christian Hirsch: Das heißt, da befinden sich nicht nur die Institutionen, sondern auch die Menschen

Christian Hirsch: in einer Krisensituation.

Christian Hirsch: Deshalb ...

Christian Hirsch: Diese geopolitischen, diese hybriden Kriegshilfe, diese Polykrisen haben direkte

Christian Hirsch: Auswirkungen auf uns jeden, privat, allerdings auch in der Arbeit.

Christian Hirsch: Deshalb sollte sich jeder Mitarbeiter damit schon beschäftigen.

Christian Hirsch: Aber, weil du ja am Anfang gefragt hast, so die Erfahrungen,

Christian Hirsch: wir haben ja mehrere jetzt Projekte gemacht, auch mit Landkreisen.

Christian Hirsch: Es ist nicht nur die Aufgabe der Mitarbeiter, sich darum zu kümmern,

Christian Hirsch: sondern das ist auch eine Führungsaufgabe.

Christian Hirsch: Wir haben in einem dieser Projekte, die wir gemacht haben, ganz massiv, dass das von unten kam.

Christian Hirsch: Ein Projekt wurde gemacht, eine Sachbearbeiterin hat sich um das Projekt gekümmert.

Christian Hirsch: Aber es gab irgendwie keinen Anschluss an die Führungsebenen.

Christian Hirsch: Und das kann nicht der richtige Weg sein. Also A, die Mitarbeiter sind betroffen.

Christian Hirsch: Oder B, es ist auf jeden Fall eine Führungsaufgabe, hier die Mitarbeiter auch an die Hand zu nennen.

Christian Hirsch: Ich hoffe, ich habe das so ein bisschen praktischer.

Rico Kerstan: Ja, ich kann ja nochmal aus meiner Sicht ergänzen.

Rico Kerstan: Ich würde sagen, es sind ja jetzt so relativ naheliegende Beispiele,

Rico Kerstan: die du genannt hast, aber es gibt ja zahlreiche, auch nicht so naheliegende

Rico Kerstan: Dinge, die passieren können.

Rico Kerstan: Wir haben in Norwegen gesehen, dass durch einen relativ einfachen Cyberangriff

Rico Kerstan: Staudämmer geöffnet worden sind.

Rico Kerstan: Das kann zu Wassermangellagen führen, das kann zu Überflutungen führen.

Rico Kerstan: Also das kann zu sozusagen ganz vielen verschiedenen Auswirkungen führen,

Rico Kerstan: die man gar nicht so antizipiert. Weil beim Cyberangriff, da ist man ja schnell

Rico Kerstan: dabei zu sagen, das macht die IT.

Rico Kerstan: Das ist vielleicht dann auch sozusagen relativ kurz gesprungen.

Rico Kerstan: Aber man muss sich natürlich bewusst machen, dass all diese Themen für einen

Rico Kerstan: auch als Bürger immer irgendwie Auswirkungen haben werden. Das ist vielleicht

Rico Kerstan: nochmal wichtig, einfach zu sagen, naja.

Rico Kerstan: So, dann ist die Frage, die sich natürlich stellt, ist, warum kann denn ein

Rico Kerstan: Landkreis ein Projekt machen?

Rico Kerstan: Ich meine, in dem Fall ist es ja sogar ein Projekt, was gefördert wird von Menschen.

Rico Kerstan: Vom Bund, was eigentlich keinen interessiert. Also die spannende Frage ist ja,

Rico Kerstan: wie sowas überhaupt funktioniert.

Rico Kerstan: Also ich gebe Geld für was aus, wo ich eigentlich hinterher schon weiß,

Rico Kerstan: dass das eigentlich kein Ergebnis erzielen wird.

Christian Hirsch: Oh, das ist natürlich eine schwierige Frage.

Rico Kerstan: Du musst dich ja vielleicht auch gar nicht beantworten, ich würde es mal als offene Frage stellen.

Christian Hirsch: Ich habe vor 30 Jahren, war ich mal an meiner Universität an so einem Vortrag

Christian Hirsch: von dem damaligen Verfassungsrichter Papier, hieß der, glaube ich.

Christian Hirsch: Und der hat damals gesagt, ja, Deutschland wird durch eine Projektkultur gelähmt.

Christian Hirsch: Über gerade den öffentlichen Dienst hat sich ein Pflaumen oder ich glaube,

Christian Hirsch: er sagte sogar so Pilz von Projekten gesetzt. Ich glaube, das ist ein bisschen

Christian Hirsch: heute in der Logik. Es gibt Gelder.

Christian Hirsch: Klar, der Bund, die Länder wollen irgendwie was machen, dass die Landkreise

Christian Hirsch: und die Städte was machen, geben Gelder.

Christian Hirsch: Und das nimmt man natürlich auch gerne mit, weil man da Personal mitkriegt.

Christian Hirsch: Aber dann beschäftigen sich nicht die Leute, die es angeht in den Verwaltungen

Christian Hirsch: damit, sondern es wird dann in so Randbereiche geschoben.

Christian Hirsch: Dann gibt es dann irgendwie so eine Projektabteilung, da sitzen Leute,

Christian Hirsch: die machen ein Projekt nach dem anderen, die aber eigentlich gar keine Verbindung haben.

Christian Hirsch: Also mit dem Thema haben.

Christian Hirsch: Mir tut das auch im Herzen leid, wenn ich das merke, dass da zu denen,

Christian Hirsch: die es eigentlich angeht, kein Kontakt ist.

Christian Hirsch: Ich glaube, das liegt so ein bisschen, wenn man das organisationsanthropologisch

Christian Hirsch: angeht, an der heutigen Verwaltung.

Christian Hirsch: Wobei ich sagen muss, es gibt durchaus, wenn man dann mal Kontakt hat mit den

Christian Hirsch: Leuten, die es angeht, die sind super engagiert. Also jetzt in zwei Projekten

Christian Hirsch: hatte ich dann doch Kontakte zu den Leuten vom Ordnungsamt, die sich ja um Krisen kümmern.

Christian Hirsch: Die wissen und die sagen einem auch, naja, Projekte schön und gut,

Christian Hirsch: aber ihr redet hier in diesem Projekt über Krisenmanagementstrukturen und fragen mich dann,

Christian Hirsch: wissen Sie, wann wir die letzte Übung unseres Katastrophenschutzstabes gemacht haben?

Christian Hirsch: Und dann kommt die Antwort oder dann sagen sie mir, dass das mehrere Jahre her ist.

Christian Hirsch: So, da ist halt so ein Ungleichgewicht. Wir haben ja in den Verwaltungsstrukturen,

Christian Hirsch: Strukturen, die für Katastrophenschutzmanagement, die man leicht auch aufbohren

Christian Hirsch: könnte für Krisenmanagement, also für alles das, was jetzt nicht Katastrophe ist.

Christian Hirsch: Aber schon sozusagen an der Basis wird da nichts gemacht.

Christian Hirsch: Dafür dann aber mit externer Hilfe, wir sind ja auch externe Hilfe,

Christian Hirsch: werden dann große Projekte gemacht.

Christian Hirsch: Ich weiß, ich habe jetzt deine konkrete Frage nicht beantwortet.

Christian Hirsch: Das ist natürlich auch eine hochpolitische Frage.

Christian Hirsch: Aber ich glaube, da muss man sehr, sehr viel noch in den Verwaltungen beantworten.

Christian Hirsch: Verwaltung tun und da muss ein Umdenken stattfinden. Aber es gibt Leute, die das wollen.

Rico Kerstan: Ich meine, das wäre ein richtiges Ziel, aber ich finde es halt schon mal interessant,

Rico Kerstan: diesen Gedanken weiterzuspinnen, weil ich höre ja immer im Zuge der Zeitenwende,

Rico Kerstan: das ist ja jetzt auch so ein Buzzword und das O-Plan Deutschlands,

Rico Kerstan: den irgendwie keiner kennt, aber alle genau wissen, was da drin steht.

Rico Kerstan: Und so ähnlich wie bei NIST 2 ist jede Türklinke, die man kaufen kann,

Rico Kerstan: hat irgendwas mit dem O-Plan zu tun.

Rico Kerstan: Und jeder Bäcker wird jetzt irgendwie Lieferant fürs Militär und alle freuen

Rico Kerstan: sich auf den großen Geldsegen.

Rico Kerstan: Am Ende sehe ich irgendwelche Förderprojekte und die Forderungen nach viel Geld,

Rico Kerstan: aber überhaupt gar keine Strukturen, die das Geld sinnvoll operationalisieren können.

Rico Kerstan: Ich hatte ja auch mal die Folge mit Jan Salz, wo ich gesprochen habe über Forschungsförderung

Rico Kerstan: und wir im Grunde zu dem Ergebnis gekommen sind.

Rico Kerstan: Da kommen immer tolle Ergebnisse raus, aber nichts davon wird in die Praxis umgesetzt.

Rico Kerstan: Ich habe mich mal mit der Evaluation der letzten Förderperiode von SIFO beschäftigt.

Rico Kerstan: Also da werden die Leute befragt, die die Projekte gemacht haben,

Rico Kerstan: wie sie denn ihre Projekte fanden. Und 93 Prozent fanden die Projekte sehr gut.

Rico Kerstan: Aber das ist ja im Grunde das Phänomen, was du beschreibst. Also wenn ich jetzt

Rico Kerstan: die Leute in den Landkreisen frage, die das Projekt gemacht haben,

Rico Kerstan: dann werden die sagen, super, ich hatte zwei Jahre was zu tun.

Rico Kerstan: Wenn ich den eigentlichen Bedarfsträger, nämlich den Feuerwehrhauptmann im kleinen

Rico Kerstan: Kleckersdorf, der am Ende dieser Kette bei einem Blackout irgendwie alleine

Rico Kerstan: Entscheidungen treffen muss darüber,

Rico Kerstan: was er mit der Oma macht, die einen Herzinfarkt hat und der gerade kein RTW

Rico Kerstan: bekommt, weil die Funkverbindung zusammengebrochen ist, das sind ja ganz praktische Fragen,

Rico Kerstan: Dann würde der wahrscheinlich sagen, das hat mir nichts gebracht, das Projekt.

Rico Kerstan: Vielleicht können wir ja trotzdem mal so ein bisschen dazu einladen,

Rico Kerstan: zu überlegen, ob man das nicht sinnvoll anders machen kann.

Rico Kerstan: Also vielleicht ganz klein, vielleicht könntest du ja mal sagen,

Rico Kerstan: was würde denn helfen in den Projekten,

Rico Kerstan: um die einfach sinnvoller aufzusetzen oder auch mehr Ergebnisorientierung zu

Rico Kerstan: schaffen, weil bei fast all drei Projekten, die wir jetzt gemacht haben,

Rico Kerstan: bin ich mir fast sicher, dass die Ergebnisse irgendwo im Schupfer rannten.

Christian Hirsch: Ja, ich war ja sehr immer Pressesprecher einer Kreisequivalenz und ich hatte

Christian Hirsch: dort einen Schrank, den ich übernommen habe,

Christian Hirsch: wo meine ganzen Vorgänger immer irgendwelche Projekte zu irgendeinen Sachen immer abgelegt haben.

Christian Hirsch: Ich konnte so die letzten zehn Jahre, zwölf Jahre sehen, was dann immer für

Christian Hirsch: Projekte in der Verwaltung gemacht wurden, die irgendwie die Pressestelle ein

Christian Hirsch: bisschen was mit abgingen und man merkte, das war alles nicht gelesen.

Christian Hirsch: Also das Erste, es muss auch von oben kommen.

Christian Hirsch: Das haben wir ja auch in allen Projekten gesagt.

Christian Hirsch: Es muss, ich sage jetzt mal, einen Sponsor geben.

Christian Hirsch: Auf einer relativ hohen Ebene, der das unterstützt. Der muss ja nicht die Arbeit

Christian Hirsch: selber machen, aber der muss dazu stehen.

Christian Hirsch: Denn die Kommunalverwaltungen und Landkreise sind oft sehr mikropolitisch.

Christian Hirsch: Und wenn sich da einer dahinstellt und auch so eine mikropolitische Unterstützung

Christian Hirsch: gibt, das ist schon mal sehr gut.

Christian Hirsch: Und wenn man sich die drei Projekte anguckt, die wir da gemacht haben,

Christian Hirsch: das eine Projekt, da waren zwei Amtsleiter mit beteiligt.

Christian Hirsch: Und bei diesen Projekten, bei dem Projekt war ein ganz anderer Spirit als bei

Christian Hirsch: den anderen beiden Projekten, wo es dann nur die Sachbearbeiter-Ebene gemacht hat.

Christian Hirsch: Also das ist erstmal das Wichtigste für mich, dass es so ein Sponsor gibt,

Christian Hirsch: dass wirklich die Führung auch dahinter steht.

Christian Hirsch: Also da muss unbedingt ein, ja ich sag schon wieder, so Mindset-Wechsel stattfinden.

Rico Kerstan: Also jetzt sind wir ja, bevor du

Rico Kerstan: jetzt weitermachst, wir reden ja über Steuergeld, was da ausgegeben wird.

Rico Kerstan: Was können wir denn als Bürger erwarten, was der Fördermittelgeber eigentlich,

Rico Kerstan: das kann man ja vielleicht auch reinschreiben, also wie würde das denn praktisch

Rico Kerstan: aussehen? Weil Mindset ist ja erstmal nicht handhabbar.

Rico Kerstan: Da sagt der Landrat, super, finde ich toll, ihr habt doch meine Unterschrift.

Rico Kerstan: Das wird es ja nicht sein. Also wie stellen wir uns denn vor,

Rico Kerstan: dass jemand, der jetzt zum Beispiel im Landkreis der Landrat oder stellvertretende

Rico Kerstan: Landrat einfach da aktiv eine Sponsorrolle wahrnimmt?

Rico Kerstan: Weil ich glaube, das ist ja auch wichtig, um zu verstehen, wie man das in Unternehmen

Rico Kerstan: umsetzen kann. Da ist es ja das Gleiche.

Christian Hirsch: Also ich glaube, der Ansatz, das in irgendwelche Fördermittelsachen reinzuschreiben,

Christian Hirsch: so der Landrat, der muss jetzt Sponsor sein, so und dann kommt ganz schnell, wie misst man das?

Christian Hirsch: Ja, der muss bei drei von fünf Workshops muss der 45 Minuten anwesend sein.

Christian Hirsch: Das ist ja dann immer diese Logik. Ich glaube, wir müssen anders rangehen.

Christian Hirsch: Wir müssen einen Weg finden, dass wirklich Führungskräfte in den Landkreisen

Christian Hirsch: auf höchster Ebene das als ihre Aufgabe wahrnehmen.

Christian Hirsch: Also es wurde neulich in einem Projekt gefragt, ja, aber das ist ja gar nicht

Christian Hirsch: gesetzlich festgelegt, dass wir Krisenmanagement machen müssen.

Christian Hirsch: Wir müssen ja nur Katastrophenmanagement machen. Wir haben ja lange persönlich drüber geredet.

Christian Hirsch: Das ist falsch. Man kann schon aus dem Artikel 20 Sozialstaat herauslesen,

Christian Hirsch: dass sich Landkreise um ihre Bürger kümmern müssen.

Christian Hirsch: Also sozusagen die Verpflichtung dieses Kümmern, dieser Vorsorge.

Christian Hirsch: Es gibt einen militärischen Begriff der Fürsorge.

Christian Hirsch: Also sie haben eine Fürsorge.

Christian Hirsch: Aus diesem Ansatz muss das kommen.

Christian Hirsch: Ich glaube nicht, dass man das durch irgendwelche Fördermittelbescheide reden kann. Das ist erstmal,

Christian Hirsch: naja, vielleicht müssen wir Bürger, andere Politiker wählen.

Christian Hirsch: Das wäre jetzt der ganz große Ansatz.

Christian Hirsch: Vielleicht kommt das auch bald, wenn wir sehen, dass doch die Katastrophen zunehmen

Christian Hirsch: und nicht die Katastrophen, auch die Krisen zunehmen,

Christian Hirsch: dass das vielleicht auch in der Politikerauswahl mehr und mehr eine Rolle spielt.

Rico Kerstan: Das würde ja heißen, das würde ja das gleiche Thema sein. Dein Lehre,

Rico Kerstan: deine These, dass man sagt, das muss schon auf politischer Ebene anfangen,

Rico Kerstan: dass es Menschen gibt, die das Thema wichtig finden, verstehen und da auch aktiv hinterstehen.

Christian Hirsch: Genau.

Rico Kerstan: Ja, so und das, ich meine, Landrat ist ja in der Regel auch gewählt,

Rico Kerstan: also es sind Wahlbeamter, insofern ein Stück weit auch Politiker,

Rico Kerstan: würde ich sagen, das interessiert halt niemanden in der weiten Bevölkerung und

Rico Kerstan: deshalb kann man damit halt auch keine, kann man damit wahrscheinlich auch keine Wahl gewinnen.

Rico Kerstan: Die Frage ist, also sozusagen das Ownership, so will man ja so schön neudeutsch

Rico Kerstan: sagen, muss halt da liegen, dann wäre für mich die Frage, ich weiß,

Rico Kerstan: dass man das alles herleiten kann, die Frage ist, warum es nicht eigentlich

Rico Kerstan: irgendwo steht. Warum schreiben wir denn nicht in ein Gesetz rein?

Rico Kerstan: Die Hauptverwaltungsbeamten von Gebietskörperschaften sind verpflichtet,

Rico Kerstan: Betriebskontinuität zu betreiben oder sowas.

Christian Hirsch: Ja, da fragen wir unsere Politiker. Da fragen wir unsere Politiker,

Christian Hirsch: Warum wird kein solches Gesetz gemacht?

Christian Hirsch: Aber da dreht man sich so ein bisschen im Kreis. Also jeder Landrat,

Christian Hirsch: das ist jetzt meine Rechtsauffassung, kann sich darum kümmern. Er braucht kein Gesetz.

Christian Hirsch: Die gesetzlichen Grundlagen sind da.

Rico Kerstan: Ja gut, jetzt muss man sagen, wir können ja mal über die konkreten Dinge sprechen,

Rico Kerstan: sonst wird es vielleicht so abstrakt.

Rico Kerstan: Ich meine, in einem Projekt, das wir zusammen gemacht haben,

Rico Kerstan: war es ja so, dass während wir uns über Resilienz und Krisen unterhalten haben,

Rico Kerstan: leider der kommunale Krankenhausverbund pleite gegangen ist und der Landrat

Rico Kerstan: schwer damit beschäftigt war, diese Krise zu managen, sodass er sich mit Krisenmanagement

Rico Kerstan: gar nicht beschäftigen konnte.

Rico Kerstan: Das ist so ein bisschen zynisch, aber sozusagen die Lebensrealität hat das ja

Rico Kerstan: dann so ein bisschen eingeholt. Ja.

Rico Kerstan: Es verschiebt sich ja häufig die Prioritätenlage, auch wenn man vielleicht am

Rico Kerstan: Anfang ein hehres Ziel hatte.

Rico Kerstan: Das ist sicherlich vielleicht auch nochmal wichtig zu verstehen,

Rico Kerstan: dass man eben auf der Ebene dann eben auch die strategische Verantwortung weiterhin

Rico Kerstan: beibehalten muss und sich nicht von Tagespolitik dann sozusagen abdenken kann,

Rico Kerstan: wenngleich natürlich das eine in der Zeitung steht und das andere nicht.

Rico Kerstan: Also ich habe jetzt noch nie einen Beitrag gelesen, dass der Landkreis,

Rico Kerstan: und das kann man sicherlich sagen, Ludwigs Lust, Parchim, irgendwie exemplarisch

Rico Kerstan: für genau das, was wir gerade besprechen, stehen.

Rico Kerstan: Also mit einem Landrat, der das Thema treibt, der sicherlich auch da schon seine

Rico Kerstan: persönliche Erfahrung gemacht hat.

Rico Kerstan: Ich habe mal mit den Leuten gesprochen, die da die Krisenmanagement-Übungen

Rico Kerstan: machen. Also sozusagen ein super Team, eigene Leute, die sich damit beschäftigen.

Rico Kerstan: Aber das liest man ja nicht. Also ich habe zumindest noch keinen Zeitungsartikel

Rico Kerstan: in der TAZ oder was weiß ich, in der FAZ oder in der BILD gefunden,

Rico Kerstan: wo drin steht, dieser Landrat hat seinen Landkreis sicher gemacht.

Christian Hirsch: Fehler, vielleicht liest du die falschen Zeitungen.

Christian Hirsch: Nein, es ist richtig. Da sind wir jetzt wieder bei ganz anderen Sachen.

Christian Hirsch: Natürlich interessieren sich die Medien eher dafür, wenn was Negatives ist oder

Christian Hirsch: als das, was eigentlich Standard sein sollte.

Christian Hirsch: Aber vielleicht brauchen wir

Christian Hirsch: auch ganz neue Qualifikationsprofile für Politiker in der heutigen Zeit.

Christian Hirsch: Das ist natürlich ein Thema. Das werden wir aber als KHR krisensicher Risikoberatung,

Christian Hirsch: sicherlich nicht lösen können.

Rico Kerstan: Wir können ja dazu aufrufen, dass die Leute, die das hören, sich damit beschäftigen,

Rico Kerstan: wobei ich befürchte, dass die Leute, die den Podcast hören, das ähnlich sehen

Rico Kerstan: wie wir und wahrscheinlich auch da sozusagen irgendwelche Perspektiven drauf

Rico Kerstan: haben. Auf der anderen Seite, ich meine, du warst ja Journalist.

Rico Kerstan: Ich würde die Gedanken schon nochmal weiterspinnen, weil ich denke,

Rico Kerstan: es ist natürlich auch eine Fehlanreizsetzung.

Rico Kerstan: Also ich lande eben im Zweifelsfall als Politiker nicht in der Zeitung,

Rico Kerstan: wenn ich gute Vorsorge übertrieben habe, sondern ich lande dann in der Zeitung,

Rico Kerstan: wenn es richtig geknallt hat und ich mit den berühmten Gummistiefeln

Rico Kerstan: in der Flut stehe und sozusagen, oder wenn die Flut dann gekommen ist,

Rico Kerstan: ich dann eben eine Pressemitteilung rausgebe, wo dann noch gender, sonst kann es raus.

Rico Kerstan: Also die Aufmerksamkeit gewinne ich ja gar nicht für meine Arbeit darüber,

Rico Kerstan: dass ich das sauber abfacke oder dass ich gut vorgesorgt habe,

Rico Kerstan: sondern eigentlich belohnt mich ja die Aufmerksamkeitsökonomie damit,

Rico Kerstan: dass ich nichts getan habe.

Rico Kerstan: Weil umso lauter es knallt, umso mehr Aufmerksamkeit bekomme ich.

Christian Hirsch: Ja, das kann ich nur so bestätigen.

Rico Kerstan: Gibt es da irgendeinen Weg raus oder sind wir eigentlich so ein bisschen sozusagen

Rico Kerstan: aus diesen verschiedenen Stakeholder-Perspektiven gefangen darin, dass das so bleibt?

Christian Hirsch: Also ich würde jetzt spontan sagen, wir sind erstmal da drin gefangen.

Christian Hirsch: Wir sind da drin erstmal gefangen.

Christian Hirsch: Ich weiß, das ist keine befriedigende Antwort.

Christian Hirsch: Aber vielleicht, das sind natürlich...

Rico Kerstan: Das ist zumindest eine ehrliche.

Christian Hirsch: Das sind natürlich alles Prozesse, die so ein bisschen auch die Grundkrise,

Christian Hirsch: dieses krisenhafte Grundrauschen unserer Zeit ausmachen.

Christian Hirsch: Das meinte ich vorhin, als ich von Polykrise sprach.

Christian Hirsch: Jede Krise hat heute dann auch einen medialen Zwilling.

Christian Hirsch: Und da wird dann halt über die Krise berichtet, die das nochmal verstärkt.

Rico Kerstan: Na gut, und dann sagt man, lieber Stächdepresser als keine Presse.

Rico Kerstan: Und dann ist es eben so, dann habe ich im Zweifelsfall ein Interview gegeben über den Cyberangriff.

Rico Kerstan: Kann mich als Opfer von russischen Aggressoren darstellen, was ich auch zweifelsohne

Rico Kerstan: bin, muss aber gar nicht darauf eingehen, dass ich vorher eben versäumt habe,

Rico Kerstan: vieles zu tun, also strukturell zu machen oder technisch zu lösen,

Rico Kerstan: sondern ich bin dann eben jemand, der durch Talkshows wandert.

Christian Hirsch: Absolut.

Rico Kerstan: So, das heißt, wir können eigentlich jetzt nur dazu aufrufen,

Rico Kerstan: zu sagen, wenn das sozusagen Journalismus sich da ändern würde,

Rico Kerstan: glaube ich aber, das interessiert keinen.

Rico Kerstan: Ich glaube auch nicht, dass irgendwelche Journalisten den Podcast hören,

Rico Kerstan: An der Stelle wahrscheinlich dann unbefriedigend.

Rico Kerstan: Also bleibt nur die Minimalebene, dass jeder für sich versteht,

Rico Kerstan: dass die Wirkmechanismen so sind, dass es eben eine Förderung von Nicht-Vorsorge im Grunde gibt.

Rico Kerstan: Also Nicht-Vorsorge wird eigentlich belohnt.

Rico Kerstan: So, und das sind wir wieder bei deiner Ausgangsthese, zu sagen,

Rico Kerstan: wir brauchen einen Mindset-Wechsel bei jedem Einzelnen.

Christian Hirsch: Ja, auf jeden Fall. Also, du hast mich ja gefragt, was kann man alles machen?

Christian Hirsch: Und für mich ist ein Punkt, dass wir so einen Mindset-Wechsel wirklich in den

Christian Hirsch: Führungspersonal brauchen. und so.

Rico Kerstan: Ja, warte mal, ich glaube, dass genau das der Punkt ist, der wird nicht kommen, weil es mir,

Rico Kerstan: ich gewinne darüber strategisch nichts, also rein spieltheoretisch habe ich

Rico Kerstan: keinen großen Gewinn dadurch, keinen großen Mehrgewinn, als wenn ich es einfach

Rico Kerstan: drauf ankommen lasse, weil im Zweifelsfall gehe ich besser aus der Krise raus,

Rico Kerstan: als ich reingegangen bin.

Christian Hirsch: Ja.

Rico Kerstan: Also insofern, wahrscheinlich werden wir das bei den Führungskräften nicht schaffen,

Rico Kerstan: das heißt, wir können es nur bei jedem Einzelnen schaffen.

Christian Hirsch: Ja.

Christian Hirsch: Sozusagen von unten aufzubauen. Jetzt ist aber die Frage, ob das durch diese

Christian Hirsch: Projekte, so wie wir sie erlebt haben, geschafft werden kann.

Christian Hirsch: Wenn man von vornherein diese Projekte in Sonderorganisationen oder Organisationen

Christian Hirsch: auslagert oder Abteilungen oder Ämter auslagert,

Christian Hirsch: die eigentlich inhaltlich nichts damit zu tun haben.

Rico Kerstan: Ja, in den Elfenbeinturm.

Christian Hirsch: In den Elfenbeinturm, ja, wo man dann seinen Personalbestand dadurch erhöhen

Christian Hirsch: kann, dass man solche Projekte macht.

Christian Hirsch: Also, wie gesagt, es gibt ja in den, das ist ja wie in jedem Unternehmen,

Christian Hirsch: es gibt dann die Überengagierten,

Christian Hirsch: es gibt dann die Low-Performer, die gar nichts machen, aber du hast in jeder

Christian Hirsch: Firma, glaube ich, Leute, die sich wirklich identifizieren, auch mit ihrer Aufgabe,

Christian Hirsch: die etwas vorantreiben wollen.

Christian Hirsch: Also das habe ich jedenfalls bei diesen Projekten auch gesehen. Da gibt es ja Leute.

Christian Hirsch: Die müsste man eigentlich stärken. Die müssten genau diese Projekte machen und

Christian Hirsch: damit das Geld und auch vielleicht die Kompetenz an die Hand kriegen.

Christian Hirsch: Die aber meistens in ihrem eigentlichen Alltag schon ausgelastet sind.

Christian Hirsch: Und das, wie sie sich engagieren, halt darüber hinaus ist.

Christian Hirsch: Vielleicht ist aber recht, muss man da mehr, vielleicht mit rechtlichen Dingen.

Christian Hirsch: Also wenn man, um jetzt auf dieses Beispiel zu kommen, wenn man vorschreibt,

Christian Hirsch: dass jeder Landkreis irgendwie alle drei Monate in irgendeiner Form eine Übung machen muss.

Christian Hirsch: Und sonst kriegen sie keine weiteren Zuwendungen oder werden irgendwie abgestrahlt

Christian Hirsch: oder irgendwas. Da gibt es ja Möglichkeiten.

Christian Hirsch: Dann ist das aber wieder das mit dem großen Knuppel. Wir müssen das machen.

Christian Hirsch: Vielleicht so ein bisschen das Audit-Prinzip, das man auch in der Wirtschaft

Christian Hirsch: hat, wenn jemand sein Audit haben will, dass jemand kommt und guckt,

Christian Hirsch: habt ihr das denn auch gemacht oder stichprobenartig?

Christian Hirsch: Ich habe dann bloß ein bisschen Angst, dass dann man wieder eine eigene Verwaltung aufbaut.

Christian Hirsch: Also da würde man ja zu neigen, stell dir mal vor, wir würden jetzt ganz ausführlich

Christian Hirsch: Krisenmanagement regeln und müsste dann wieder eine eigene Verwaltung oder eine

Christian Hirsch: eigene Abteilung in den Innenministerien oder wo auch immer in der Kommunalaufsicht aufbauen,

Christian Hirsch: die das jetzt wieder alles auditieren.

Christian Hirsch: Ja, schwierig, schwierig.

Rico Kerstan: Weiß ich nicht, ob das schwierig ist. Also ich meine, wir prüfen ja auch andere Sachen.

Rico Kerstan: Insofern, weiß ich nicht, es hätte ja zumindest eine Verbindlichkeit.

Rico Kerstan: Ob dann sozusagen da was Gutes rauskommt, zumindest wird es Verbindlichkeit schaffen.

Rico Kerstan: Und natürlich auch eine gewisse Logik folgen, weil es ein gesetzlicher Auftrag

Rico Kerstan: ist und der wird dann überprüft.

Rico Kerstan: Und ich sage mal, das wäre ja auch eine Maßnahme, die jetzt nicht übermäßig viel Geld kostet.

Rico Kerstan: Also klar würden da Leute für eingestellt werden, Aber ich glaube,

Rico Kerstan: es gibt durchaus andere Themengebiete, wo man sich dann doch relativ viele Leute anschaut.

Rico Kerstan: Man könnte es ja auch privatwirtschaftlich lösen und über Audits und Zertifizierungen arbeiten.

Rico Kerstan: Aber das funktioniert ja in der Verwaltung immer nicht so gut.

Christian Hirsch: Das heißt, wir sollten jetzt, weil uns, du merkst ja, das Thema liegt uns wirklich am Herzen.

Christian Hirsch: Und wir haben ja diese drei Projekte, alle beide unsere Erfahrungen gemacht.

Christian Hirsch: Und deshalb ist ja auch dieser Talk jetzt hier zustande gekommen.

Christian Hirsch: Das heißt, wir sollten Aktionsgruppe oder Lobbygruppe gründen für besseres Krisenmanagement

Christian Hirsch: in Landkreisen durch privatwirtschaftliche Audits.

Christian Hirsch: Zum Beispiel. Vielleicht sollten wir mal aufrufen, wer sich daran beteiligt.

Christian Hirsch: Nein, es ist aber ein wirkliches Problem und du merkst ja, wie wir reden.

Christian Hirsch: Wir haben nicht die Lösung, wir sehen die Probleme.

Rico Kerstan: Ja, und das ist natürlich auch nur ein Teil dessen. Also ich meine...

Rico Kerstan: Bei den Krisenlagen, die wir anfangs beschrieben haben, Cyberangriff,

Rico Kerstan: Aber auch Wassermangellage, Blackout, was weiß ich, einer Pandemie,

Rico Kerstan: da reicht es ja gar nicht, wenn die Verwaltung das selbst kann,

Rico Kerstan: sondern ich muss ja immer mit einem Ökosystem interagieren.

Rico Kerstan: Ich glaube, eines der größten Probleme in der Corona-Pandemie war nicht nur,

Rico Kerstan: dass die Leute, die das entschieden haben, kein Krisenmanagement konnten,

Rico Kerstan: sondern dass es einfach auch gar keine Zusammenarbeitsstrukturen gab, die effizient waren.

Rico Kerstan: Also was ja in einem klassischen Stabssystem wäre das ja sehr effizient.

Rico Kerstan: Deshalb, ich verweise auch nochmal gerne auf das ICS in den USA,

Rico Kerstan: wo man dann tatsächlich Firmen in eine Stabstruktur einbinden kann.

Rico Kerstan: Das sieht ja die deutsche Denklogik auch nicht vor.

Rico Kerstan: Das heißt, ich fange dann ja immer an, irgendwie bei Null zu planen und gehe

Rico Kerstan: eigentlich mit Methoden ran, die für den Alltagszustand super sind,

Rico Kerstan: aber die eben für meine Krise völlig ungeeignet sind.

Rico Kerstan: Also sehe ich riesige Vertragsprozesse.

Rico Kerstan: Vielleicht muss man da auch nochmal so ein bisschen die Diskussion um die Entscheidung

Rico Kerstan: von Jens Spahn, den ich jetzt hier nicht in jeder Konsequenz in Schutz nehmen will.

Rico Kerstan: Aber er hatte natürlich als Gesundheitsminister auch in der Corona-Pandemie

Rico Kerstan: eine relativ undankbare Aufgabe, nämlich relativ kurzfristig an Zeug zu kommen.

Rico Kerstan: Und mir tut es fast schon mal ein bisschen leid, wenn man den dann dafür kritisiert,

Rico Kerstan: dass er jetzt da irgendwie Leute kannte, die Masken besorgen konnten.

Rico Kerstan: Ob das dann in jedem Einzelfall immer die richtige Entscheidung war,

Rico Kerstan: das will ich gar nicht gutheißen.

Rico Kerstan: Aber am Ende würde das ja eigentlich auch eine These, zu sagen,

Rico Kerstan: in der Krise oder vor der Krise Köpfe kennen.

Rico Kerstan: Das ist ja eigentlich gar nicht so schlecht, wenn ich die kenne.

Rico Kerstan: Da war sicherlich ein bisschen zu viel Aktionismus dabei. Ich will es jetzt

Rico Kerstan: auch gar nicht zum Engel machen.

Rico Kerstan: Aber mit solchen Diskussionen wirken wir das natürlich auch so ein Stück weit

Rico Kerstan: ab, dass da so eine Mentalität entsteht, dass man dann irgendwie Hands-on die Krise löst.

Rico Kerstan: Und wahrscheinlich wird man relativ viele Fehler machen in jeder Krise.

Rico Kerstan: Das gehört einfach dazu.

Christian Hirsch: Ja, absolut.

Rico Kerstan: Jetzt ist so ein bisschen ein Monolog von mir umgeschwenkt, aber ich dachte

Rico Kerstan: halt so, weil ich sagen wollte, es geht ja gar nicht nur darum,

Rico Kerstan: dass ich dann meine Verwaltung Krisenmanagement kann, sondern ich brauche ja

Rico Kerstan: auch Zusammenarbeitsstrukturen mit anderen Akteuren, mit meinem Stadtwerk,

Rico Kerstan: mit dem Wasserversorger, mit dem Wasserzweckverband, mit Firmen, die...

Rico Kerstan: Wasser-Tanks haben mit den Bauern und was weiß ich.

Rico Kerstan: Also die Supply-Chain, die dann da entsteht, ist ja relativ groß und ich habe

Rico Kerstan: sie halt nicht vorher aufgebaut, aber ich muss irgendwie dafür sorgen,

Rico Kerstan: dass alle in die Spare sprechen.

Rico Kerstan: Das heißt, eigentlich müsste ich ja nicht nur sagen, liebe Verwaltung,

Rico Kerstan: du bist verpflichtet, sondern ich müsste eigentlich sagen,

Rico Kerstan: jedes Unternehmen braucht irgendwie verpflichtende Krisenmanagementstrukturen

Rico Kerstan: und das kann ich ja relativ einfach über Steuerminderung oder die Ausgaben,

Rico Kerstan: die sind voll steuermindert.

Christian Hirsch: Ja, alleine schon, dass man weiß, wer überhaupt Akteur ist.

Christian Hirsch: Ich erinnere mich noch, da hatten wir ja zusammen einen Workshop gemacht in

Christian Hirsch: einem Landkreis, wo ich dann gesagt habe, ja, mach doch einfach mal,

Christian Hirsch: geht doch zusammen saufen.

Christian Hirsch: So, ja damit fängt es doch schon an wer mal zusammen säuft oder gegessen hat

Christian Hirsch: der kennt sich und weiß wer überhaupt noch da ist, damit fängt es ja schon erstmal an,

Christian Hirsch: mit diesem vor der Krise Köpfe kennen, was wir ja immer sagen man muss doch wissen, wer da,

Christian Hirsch: noch Akteur ist und wer einem helfen kann und vielleicht auch mal ein bisschen

Christian Hirsch: um die Ecke denken, so und dann kann man, was ja auch was wir ja auch immer

Christian Hirsch: ausbilden oder weitergeben macht man halt eine Stakeholder-Analyse und macht eine schöne Matrix,

Christian Hirsch: Wen sollte man schon in, ich hätte fast gesagt, in Friedenszeiten bespielen

Christian Hirsch: und wen kann man ein bisschen liegen lassen.

Christian Hirsch: Das ist halt auch da ein Selektionsprozess, mit wem arbeitet man zusammen,

Christian Hirsch: wer kann hilfreich sein und die muss man dann auch regelmäßig bespielen,

Christian Hirsch: mit denen muss man kommunizieren.

Christian Hirsch: Also das ist es ja, in den heutigen Krisen spielt ja auch Kommunikation und

Christian Hirsch: bereits davor eine große Rolle.

Christian Hirsch: Also wenn wir den Blackout nehmen, Kommunikation im Blackout ist relativ schwierig.

Christian Hirsch: Aber ich kann sehr, sehr viel Kommunikation davor hinlegen.

Christian Hirsch: Ich muss aber wissen, mit wem ich was kommuniziere.

Christian Hirsch: Es gibt ja überall Möglichkeiten und es gibt ja auch kluge Leute,

Christian Hirsch: die sich damit beschäftigen. Um...

Christian Hirsch: Da kann man sehr viel machen. Oder sollten gehen das erstmal ein Ansatz?

Rico Kerstan: Naja gut, also Netzwerke schaffen, Möglichkeiten zur Begegnung schaffen,

Rico Kerstan: überhaupt zu verstehen, was der andere kann.

Rico Kerstan: Ich glaube, dazu gehört aber auch die Einstellung von staatlichen Institutionen,

Rico Kerstan: dass das nicht alles nur Bedarfsempfänger sind oder so was oder Regelungsempfänger,

Rico Kerstan: sondern dass in vielen Organisationen sehr viele Leute sitzen,

Rico Kerstan: die viel können und die mir in einer bestimmten Lage vielleicht auch ganz anders

Rico Kerstan: helfen können und einen ganz anderen Horizont haben als der, den ich habe.

Rico Kerstan: Und dann brauche ich eigentlich eine Kooperation auf Augenhöhe.

Rico Kerstan: Und was ich eben eigentlich so ein bisschen schade finde, auch jetzt mit NIST

Rico Kerstan: 2 und der ZERR-Wichtlinie, dem Kritis-Dach-Gesetz,

Rico Kerstan: das ist ja immer eine Top-Down-Regelungsempfangsmaschine.

Rico Kerstan: Also da gibt es ja, ich darf dann zwar als kritische Infrastruktur,

Rico Kerstan: kriege ich Berichte vom BSI, da habe ich dann das Recht zu, aber das auch alles.

Rico Kerstan: Also sozusagen, ich habe eine Behörde, die reguliert mich und die ist meine Aufsicht.

Rico Kerstan: Und ein bisschen was muss die

Rico Kerstan: für mich auch tun, Aber eigentlich bin ich sozusagen Regulierungsobjekt.

Rico Kerstan: Es wird gar nicht verstanden, dass in den regulierten Organisationen natürlich

Rico Kerstan: extrem viel Know-how ist und extrem viele Best Practices sind,

Rico Kerstan: die man in bestimmten Fällen einfach gut nutzen könnte.

Rico Kerstan: Aber so funktioniert ja eben Verwaltung im Zweifelsfall nicht.

Rico Kerstan: Also Verwaltung ist eben kein Kooperationsmechanismus. Und das ist eigentlich

Rico Kerstan: schade, weil das natürlich der Idee von Resilienz auch so ein Stück widerstrebt.

Christian Hirsch: Ja, man merkt, du bist kein großer Verwaltungsfan, aber ich gebe dir recht,

Christian Hirsch: ich denke, die Verwaltungen, wie sie so jetzt sind, auch mit dem Selbstverständnis,

Christian Hirsch: haben wir auch in den Projekten gesehen,

Christian Hirsch: da muss einiges zu tun sein.

Christian Hirsch: Verwaltungen sind nur ein Akteur oder ich sage mal vielleicht so ein Primus

Christian Hirsch: inter pares, der so die Koordination in einer Krise übernimmt.

Christian Hirsch: Und ich gehe mal auf ein ganz anderes Beispiel, was wir ja auch selber erlebt haben.

Christian Hirsch: Wir sind ja auch, ja mittlerweile sage ich schon fast so ein bisschen Spezialisten

Christian Hirsch: für Krisenmanagement von Universitäten und Hochschuleinrichtungen.

Christian Hirsch: Und wir wurden ja nach einer Krise gerufen, mal eine Aufnahme zu machen.

Christian Hirsch: Und das war ja nach fünf Minuten klar, weil es war eine große deutsche Universität,

Christian Hirsch: was da schiefgelaufen ist.

Christian Hirsch: Und ein Punkt war, die Verwaltung der Universität hat die Krise als eine Verwaltungskrise

Christian Hirsch: gesehen und hat sich gar nicht gefragt,

Christian Hirsch: was sind eigentlich unsere Kernprozesse, nämlich Forschung und Lehre.

Rico Kerstan: Und Transfer.

Christian Hirsch: Und Transfer. Das heißt, da haben, ich sage jetzt ein bisschen ab,

Christian Hirsch: wir haben Verwaltungsleute,

Christian Hirsch: untereinander geregelt, wie sie ihre Verwaltungskrise und alles,

Christian Hirsch: was sozusagen wichtig war, war erstmal außen vor und dann kamen sie natürlich in die Kritik.

Christian Hirsch: Da ist hilfreich, wirklich sich auch mal vorher klarzumachen,

Christian Hirsch: was das klassische WCM macht, was sind denn unsere Kernprozesse.

Christian Hirsch: Und wenn sich eine Verwaltung, nehmen wir mal einen Landkreis,

Christian Hirsch: mit Krise beschäftigt, dann werden die natürlich in erster Linie gucken,

Christian Hirsch: naja, was ist die Krise der Landkreisverwaltung? Sollten sie nicht?

Christian Hirsch: So, vielleicht ist das, da brauchen wir da auch ein Mindset-Shift,

Christian Hirsch: ein schwieriges Wort für einen Morgen, ein Wandel.

Christian Hirsch: Vielleicht brauchen wir mehr so ein BCM-Denken, dass man sich wirklich mal hinsägt,

Christian Hirsch: was sind denn unsere Kernprozesse, wofür sind wir eigentlich da?

Christian Hirsch: Ja, und ich glaube, wir haben dann ja aus diesem Projekt dann für mehrere Universitäten

Christian Hirsch: ein Projekt gemacht. Ich glaube, das ist angekommen.

Rico Kerstan: Ja, das wollte ich gerade sagen. Also ich meine, was ich an dem Beispiel gut

Rico Kerstan: finde, ist, dass da wirklich ein Lern- und Verständnisprozess eingesetzt hat,

Rico Kerstan: dass man es nach oben genommen hat und dass da jetzt auch Nachfolgeaktionen

Rico Kerstan: stattfinden in die richtige Richtung.

Rico Kerstan: Insofern ist das ja eigentlich erstmal, ja, man hat da irgendwie sozusagen den

Rico Kerstan: falschen Fokus gesetzt, aber man ist durchaus lernbereit.

Rico Kerstan: Ich weiß nicht, ob das an allen Stellen so ist. Also insbesondere,

Rico Kerstan: wenn wir uns überlegen, ich meine, es gab ja schon relativ viele Landkreise,

Rico Kerstan: die jetzt irgendwie Opfer eines Cyberandrufs geworden sind.

Rico Kerstan: Es sind immer wieder die gleichen Probleme, Kfz-Anmeldungen,

Rico Kerstan: Obdienobhutnahmen, Gastfamilienunterbringung und solche Dinge,

Rico Kerstan: also klassische Dienstleistungen am Bürger.

Rico Kerstan: Und da scheint mir jetzt kein groß angelegter Lernprozess stattzufinden,

Rico Kerstan: wo man sagt, oh, wir müssen jetzt mal im Innenministerium,

Rico Kerstan: Bundesinnenministerium irgendwie, auch wenn es nicht unsere Kompetenz ist,

Rico Kerstan: aber müssen wir jetzt mal was tun, dass diese Themen übergreifend irgendwie

Rico Kerstan: geringelt werden können.

Rico Kerstan: Und dann endet das halt darin, dass irgendwie jemand einen neuen LKW gekauft

Rico Kerstan: hat für 150.000 Euro und den aber nicht zulassen kann, weil seine Zulassungsstelle

Rico Kerstan: nicht funktioniert und woanders darf er aber nicht, weil er da seinen Firmensitz nicht hat.

Rico Kerstan: Und dann wird irgendwie nach vier Wochen, wird dann was geregelt.

Rico Kerstan: Da muss der aber schon die erste Rate bezahlen für seinen LKW und hat damit

Rico Kerstan: noch nicht einen Euro verdient.

Rico Kerstan: Und die Auswirkungen sind für den einzelnen Bürger ja massiv,

Rico Kerstan: für den in der Verwaltung, im Zweifelsfall kommt er halt nicht zur Arbeit und deshalb keine Autos zu.

Rico Kerstan: Das ist auch mal schön, vier Wochen lang.

Christian Hirsch: Und ehrlich gesagt bin ich da, weil wir ja vorhin über rechtliche Regelungen

Christian Hirsch: geredet haben, glaube ich da, dass man schon mit unseren Gesetzen und den Richtlinien,

Christian Hirsch: die wir haben, eigentlich viel machen könnte.

Christian Hirsch: Ich habe vor Jahren mal, war ich Korrektor in einer verwaltungswissenschaftlichen

Christian Hirsch: Bachelorarbeit über interkommunale Zusammenarbeit.

Christian Hirsch: Ein junger Mann, sehr engagiert mal die ganzen Möglichkeiten zusammengestellt,

Christian Hirsch: wie schon Kommunen zusammenarbeiten können.

Christian Hirsch: Und ich glaube, wenn man systematisch mal rangehen würde, würde man,

Christian Hirsch: also gerade das mit dem Kfz, da gibt es bestimmt Möglichkeiten.

Christian Hirsch: Ich will jetzt nicht sagen, da sollte man mal ein Projekt machen,

Christian Hirsch: ein Fördermittelprojekt, wäre der falsche Ansatz. Aber ich glaube,

Christian Hirsch: wir haben viel, viel mehr Möglichkeiten schon da.

Christian Hirsch: Aber wie gesagt, wir drehen uns gerade im Kreise.

Christian Hirsch: Ich glaube, das Problem haben wir erkannt. Es ist eine gewisse Eingefahrenheit,

Christian Hirsch: die wir ja erlebt haben in diesen Projekten.

Christian Hirsch: Und du merkst ja auch dem Gespräch so ein bisschen den Frust an, den wir damit haben,

Christian Hirsch: weil wir auch sehen und gerade wenn wir in die Privatwirtschaft gehen,

Christian Hirsch: wie da, das war auch nicht alles Gold, was glänzt, aber wie da doch an gewisse

Christian Hirsch: Probleme rangegangen wird.

Rico Kerstan: Naja, was ich, genau, vielleicht um nochmal so ein bisschen ein positiver Ende

Rico Kerstan: zu bringen, vielleicht kannst du das auch nochmal erzählen, bist ja jetzt in

Rico Kerstan: einem Projekt, wo wir auch gesagt haben, Mensch, ihr seid ein großer Laden,

Rico Kerstan: ihr habt irgendwie Standorte, vor allem im ländlichen Raum aufgrund des Geschäftsmodells.

Rico Kerstan: Was ist denn, wenn ihr euch auch aufmacht und unterstützend tätig seid für Katastrophenschutz,

Rico Kerstan: also ich nicht den Katastrophenschutz-Leuchtturm mit der Feuerwehr bestücke,

Rico Kerstan: mit meiner Hochwertressource, die ich für alles andere brauche,

Rico Kerstan: aber nicht, um irgendwie da zu stehen und zu sagen, wo ich irgendwie den Brand

Rico Kerstan: melden kann, sondern, oder was weiß ich,

Rico Kerstan: irgendwie eine Frage zu beantworten, wo es Wasser gibt, sondern eben was anderes.

Rico Kerstan: Und das war ja durchaus positiv, was du da erlebt hast.

Christian Hirsch: Ja, also die Idee ist, wenn man sich mal anguckt, wir haben ja gerade viele

Christian Hirsch: dieser typischen deutschen Hidden Champions,

Christian Hirsch: die sitzen ja gar nicht in den Großstädten wie Berlin, sondern sitzen oft in

Christian Hirsch: kleineren Ortschaften und sind da auch sowas wie der Platzhirsch.

Christian Hirsch: Das heißt, ein oder zwei große Unternehmen sind dort und haben auch relativ

Christian Hirsch: viel Einfluss, beziehungsweise auch viele Mitarbeiter dann, die da vor Ort wohnen.

Christian Hirsch: Und wenn die jetzt sagen, wir nicht als Ersatz, aber als Ergänzung zu staatlichen

Christian Hirsch: Strukturen, die es auf jeden Fall immer, immer geben muss, staatliche Katastrophenschutzstrukturen

Christian Hirsch: oder Krisenmanagementstrukturen,

Christian Hirsch: wir machen einfach eine Ergänzung.

Christian Hirsch: Wir richten einen Katastrophenschutz oder Krisenleuchtturm ein.

Christian Hirsch: Das heißt, wenn es zum Blackout kommt, wir haben Notstromaggregate,

Christian Hirsch: bei uns kann man sich werben, wir haben vielleicht auch irgendwie einen kleinen medizinischen Raum.

Christian Hirsch: Für die großen Unternehmen, und da sprechen wir halt von auch größeren Unternehmen,

Christian Hirsch: sind das meistens ja keine großen Beträge, aber die Unternehmen haben dann den

Christian Hirsch: Vorteil, also jetzt mal ganz praktisch auch so Employer Branding und Kommunikation,

Christian Hirsch: das kann man ja natürlich gut verkaufen, da kommt ein bisschen der Kommunikator in mir durch,

Christian Hirsch: aber es bildet natürlich auch einen Punkt der Identifikationsbildung,

Christian Hirsch: wenn ein Unternehmen sagt, hier, wenn es eine Krise gibt oder ein Blackout.

Christian Hirsch: Könnt ihr zu uns kommen, hier kriegt ihr, Ich sage jetzt mal eine warme Suppe

Christian Hirsch: oder so. Das ist natürlich dann auch eine Bindung.

Christian Hirsch: Und hier, ich glaube, wenn sich Unternehmen dazu bereit erklären und sagen,

Christian Hirsch: pass auf, wir wollen eine Achse des Krisenmanagements unserer Gesellschaft sein,

Christian Hirsch: das wäre ein großes Möglichen.

Christian Hirsch: Wir haben auch vorher ein bisschen geforscht, ob sowas schon irgendwie gibt.

Christian Hirsch: Und die waren ganz optimiert und sagten, das ist ja eine gute Idee.

Christian Hirsch: Da saß der Kommunikator da drin und hat gleich erkannt, oh ja,

Christian Hirsch: das kann man so noch verkaufen, das kann man so noch verkaufen.

Christian Hirsch: Also da kann so eine Win-Win-Situation erscheinen.

Christian Hirsch: Ich glaube, wir müssen viel mehr über solche Dinge nachdenken,

Christian Hirsch: eine Verzahnung, also Wirtschaft, auch mit diesen noch staatlichen Strukturen.

Christian Hirsch: Weil ich glaube, das ist ja so ein bisschen auch aus dem ersten Teil des Gesprächs

Christian Hirsch: rübergekommen, die staatlichen Strukturen, so wie wir sie gerade haben,

Christian Hirsch: sind für das, was wir am Anfang sahen, Polykrise, hybride Kriegsführung,

Christian Hirsch: nicht richtig vorbereitet.

Christian Hirsch: Und es wird sehr lange dauern, bis da diese geistige Veränderung stattfindet,

Christian Hirsch: dass sie gut vorbereitet sind.

Rico Kerstan: Gunja, soll ich als Liberale noch kommen und sagen, sie können ja auch die Komplexität

Rico Kerstan: und die einzelnen Bedarfe gar nicht so gut steuern, wie das vielleicht jemand

Rico Kerstan: tut, der, was weiß ich, in dem Ort eben 30 Prozent der Einwohner als Arbeitnehmer hat.

Rico Kerstan: Der hat ein ganz anderes Ohr an der Bevölkerung.

Rico Kerstan: Und ich glaube, dass das einfach tatsächlich eine gute Arbeitsteilung wäre,

Rico Kerstan: zu sagen, die einen unterstützen die anderen dabei, das zu tun.

Rico Kerstan: Und beide haben was davon.

Christian Hirsch: Ja, jetzt könnte ich argumentieren. Alles richtig. Ich glaube,

Christian Hirsch: als staatsaffiner Mensch, der ich bin,

Christian Hirsch: dass der Staat erstmal in der Lage wäre, das zu regeln.

Christian Hirsch: Dass er auch, wenn er gut aufgestellt ist, komplexere Dinge regeln kann.

Christian Hirsch: Allerdings nicht so, wie er im Moment aufgestellt ist. Und da gebe ich dir völlig recht.

Christian Hirsch: Da ist vielleicht der Ansatz, das eher privatwirtschaftlich zu machen.

Christian Hirsch: Sinnvoller.

Rico Kerstan: Ich habe nicht gesagt, dass der nichts mehr macht. Also man kann ja dann durchaus

Rico Kerstan: über Zertifizierung und sowas sprechen.

Rico Kerstan: Aber ich glaube, dass die Lösungen eben sehr, sehr individuell sind.

Rico Kerstan: Und da bin ich auch nochmal bei dem, was André Röhl gesagt hat, bottom up.

Rico Kerstan: Das kann eben nur aus einer kommunalen Gemeinschaft heraus entschieden werden,

Rico Kerstan: welche individuellen Bedarfe, was weiß ich, die Stadt Luckau oder die Stadt

Rico Kerstan: Flensburg hat. Das kann gar nicht irgendwo anders entschieden werden als in

Rico Kerstan: Lucca oder in Flensburg.

Rico Kerstan: Und in Flensburg wahrscheinlich noch nicht mal in Flensburg,

Rico Kerstan: sondern im Stadtteil, kenne ich mich jetzt nicht aus, aber sozusagen in den

Rico Kerstan: einzelnen Stadtteilen, weil die Bedarfe eben dort unterschiedlich sind und vor

Rico Kerstan: allem auch die Ressourcen, die verfügbar sind und die Kompetenzen vor Ort.

Rico Kerstan: Und ich muss das eben sehr, sehr individuell, sehr, sehr feinteilig ganz unten regeln.

Christian Hirsch: Ich möchte noch den dritten Akteur reinbringen. Diese ominöse Zivilgesellschaft.

Christian Hirsch: Also früher habe ich immer gesagt, naja, man kann eher Pudding an die Wand nageln,

Christian Hirsch: als irgendwie Zivilgesellschaft sehen.

Christian Hirsch: Je länger ich mich damit aber beschäftige...

Christian Hirsch: Ich glaube, und da sind wir jetzt wirklich von unten aufbauen,

Christian Hirsch: dass das ein wichtiger Aspekt ist.

Christian Hirsch: In der Krise diese Nachbarschaftshilfe, da kommen die Leute zusammen.

Christian Hirsch: Und ich denke auch, man hört ja immer sogar in unserer Szene,

Christian Hirsch: ja, wenn dann die Krise ist, dann gehen die Leute alle aufeinander los.

Christian Hirsch: Nein, ich glaube, dann entstehen Solidarisierungseffekte und ich denke,

Christian Hirsch: gewisse Aspekte der Zivilgesellschaft werden in der Krise noch eine größere

Christian Hirsch: Rolle spielen. Und wenn man das irgendwie fördern kann.

Rico Kerstan: Ja, also ich glaube, das ist ein bisschen zu romantisch zu glauben,

Rico Kerstan: dass sich dann alle zusammentun.

Rico Kerstan: Ich glaube, dass, wenn es nicht vorbereitet ist, die Solidarisierung eben vor

Rico Kerstan: allem auch gegen den Staat stattfinden wird. Und das haben wir ja in Corona

Rico Kerstan: auch gesehen, dass es da massive Demonstrationen gab, die irgendwie auch ein Ventil von was waren.

Rico Kerstan: Das kann man jetzt sagen, das waren alles Covidioten oder wie die benannt worden sind.

Rico Kerstan: Aber das hat natürlich auch eine Ventilfunktion gehabt für, glaube ich,

Rico Kerstan: schon Defizite, die offenkundig waren, ohne das jetzt auch wieder gut zu heißen.

Rico Kerstan: Aber insofern, ich glaube, man muss das kanalisieren, damit man eben den Mehrwert

Rico Kerstan: aus der Zivilgesellschaft ziehen kann und es nicht einfach so laufen lassen.

Christian Hirsch: Zu Covid, es gab aber natürlich auch, da haben allerdings die Medien weniger

Christian Hirsch: drüber berichtet, diese ganzen Solidarisierungen, dass Leute auf einmal einander geholfen haben.

Christian Hirsch: Bloß da sind wir wieder beim Punkt, den wir schon besprochen haben,

Christian Hirsch: darüber haben die Medien eher weniger berichtet.

Rico Kerstan: Ja, ich glaube, das war einfach auch eine Frage der Zeit. Also am Anfang,

Rico Kerstan: da haben wir dann alle Masken genäht und irgendwie die gespendet und sowas,

Rico Kerstan: aber irgendwann war natürlich dann auch sozusagen, hat man halt erwartet,

Rico Kerstan: dass dann da irgendwie professionelle Strukturen das übernehmen.

Rico Kerstan: Also die Antwort ist wahrscheinlich sehr vielfältig.

Rico Kerstan: Ich wollte noch eins einführen zu dem Thema Zivilgesellschaft,

Rico Kerstan: zu einem anderen Forschungsprojekt, in dem wir auch involviert waren,

Rico Kerstan: das aber vor allem andere Rögel gemacht hat. Da ging es ja auch um solche Fragen.

Rico Kerstan: Und da war zum Beispiel das so, dass es eine Vereinigung von älteren Menschen

Rico Kerstan: gab, die schon Meldeketten für sich gebaut hatten, weil die gar nicht so digital affin waren.

Rico Kerstan: Und die könnten theoretisch als Kommunikatoren eingesetzt werden,

Rico Kerstan: weil sie eben schon feste Strukturen hatten.

Rico Kerstan: Also der eine geht da hin und der geht dann da hin und der geht zum nächsten.

Rico Kerstan: Das war für die ein eingeübter Prozess.

Rico Kerstan: Den kann ich aber natürlich nur dann herausfinden, wenn ich das als erstens

Rico Kerstan: Chance wahrnehme und zweitens eben auch bereit bin, diese Chance anzunehmen,

Rico Kerstan: ohne da irgendwas überzustülpen, was ich als Regulator oder Verwalter irgendwie im Sinn habe.

Rico Kerstan: Muss ich halt darauf vertrauen, dass die das schon irgendwie machen werden.

Christian Hirsch: Und man muss natürlich Es muss bekannt sein Und damit sind wir wieder bei dem

Christian Hirsch: Punkt Vor der Krise die Köpfe kennen Also wenn ich vorher weiß Da gibt es so ein Netzwerk,

Christian Hirsch: Und die vielleicht auch mal ein, ich sage jetzt nicht, man muss mit den alten

Christian Hirsch: Leuten saufen gehen, aber vielleicht lädt man die mal zu Kaffee und Kuchen ein

Christian Hirsch: und erzählt, pass auf, was kann in der Krise auf euch zukommen,

Christian Hirsch: wie können wir mit euch zusammenarbeiten.

Christian Hirsch: Das meine ich mit diesen vorher schon Netzwerken, Saufen gehen oder was auch immer.

Rico Kerstan: Ja, oder einfach die Arbeit wertschätzen.

Rico Kerstan: Wir sind ganz schön durch den Gemüsegarten geritten, Christian.

Rico Kerstan: Ganz schön, ja. Ja, vor allem haben wir uns viel ausgelassen über Dysfunktionalitäten.

Rico Kerstan: Vielleicht kannst du nochmal so aus deiner Sicht die drei wichtigsten Aspekte

Rico Kerstan: zusammenfassen zum Ende, die man unbedingt mitnehmen sollte aus unserem doch recht langen Gespräch.

Christian Hirsch: Also zum einen, wir leben in einer Zeitenwende.

Christian Hirsch: Es wird sich in unserer Gesellschaft, sowohl für staatliche Organisationen,

Christian Hirsch: als auch für Unternehmen, als auch für die Zivilgesellschaft,

Christian Hirsch: um nochmal diese drei zu nennen, einiges ändern.

Christian Hirsch: Alle sollten sich damit beschäftigen. Von unten die Bürger.

Christian Hirsch: Wir selber haben ja mal selber Aufrufe gemacht, dass man für Notfallversorgung

Christian Hirsch: zu Hause sorgen kann, weil damit fängt es ja schon an. Resilienz fängt im Kleinen an.

Christian Hirsch: Wir können nur, ohne dass wir jetzt ein großes Lobbyprojekt aussetzen wollen,

Christian Hirsch: an unsere Politiker appellieren und Führungskräfte in den Verwaltungen.

Christian Hirsch: Dieses Thema Geopolitik, hybride Kriegsführung, Polikrise ernst zu nehmen,

Christian Hirsch: sich zu Sponsoren zu machen und ihre Verwaltungen umzubauen.

Christian Hirsch: Und als drittes, ich glaube, das haben wir jetzt so in unserem Schlagauftrag

Christian Hirsch: ganz gut, es gibt viele Ideen, auch viele Ideen um die Ecke.

Christian Hirsch: Mal um die Ecke denken. Also Leuchte, das Unternehmen, Katastrophenschutz, Leuchttürme bauen.

Christian Hirsch: Also es gibt da sehr, sehr viele Sachen und über die sollte man mal nachdenken.

Christian Hirsch: Und ich glaube, unser Gespräch, wenn es ein Ritt durch den Eiersalat oder den

Christian Hirsch: Kartoffelsalat heute war, hat aber vieles angesprochen, was so ein bisschen

Christian Hirsch: in der Szene auch, in unserer Szene, in der wir sind,

Christian Hirsch: ja gärt und mit denen sich die Leute beschäftigen.

Christian Hirsch: Ich glaube, es gibt viele tolle Ideen.

Christian Hirsch: So wie die Projekte im Moment, startliche Projekte gemacht werden, bringen sie wenig.

Christian Hirsch: Aber ich bin froh und mutes, dass, und ich hoffe da auch ein bisschen auf unsere

Christian Hirsch: Hörer-Community oder deine Hörer-Community, dass da noch einiges geht.

Rico Kerstan: Super, vielen Dank, Christian. Ich glaube, wir sehen und hören uns noch mal

Rico Kerstan: zu einem anderen Thema hier im Podcast. Vielen Dank und bis demnächst.

Christian Hirsch: Bis demnächst, bis dann, tschüss.

Rico Kerstan: Ja, soweit mein Gespräch mit Christian Hirsch.

Rico Kerstan: Nun, was sind die Punkte, die ich für mich ganz persönlich mitnehme und die

Rico Kerstan: ich hier nochmal zusammenfassen möchte?

Rico Kerstan: Zum einen möchte ich mal so einen Begriff oder eine Aussage biegen,

Rico Kerstan: die ich häufig lese, wo es heißt Cyber Security Chefsache.

Rico Kerstan: Ich würde sagen, naja, Resilienz an sich ist auch Chefsache.

Rico Kerstan: Also es hilft nichts, ein Projekt aufzusetzen und das irgendwo hinzuschubsen,

Rico Kerstan: sondern Resilienz muss eben in der Führungsebene und auch im Führungsverhalten

Rico Kerstan: etabliert sein und zwar wahrnehmbar und ehrlich und nicht sozusagen als Box-Ticking.

Rico Kerstan: Nur dann kann sie wirksam auch in der Organisation verankert werden.

Rico Kerstan: Zweiter Aspekt, den wir hier so ein bisschen rausgearbeitet haben, ist, dass Krisen,

Rico Kerstan: Das Bewusstsein dafür ist, glaube

Rico Kerstan: ich, wichtig, dass Krisen immer den Kern einer Organisation treffen.

Rico Kerstan: Sie treffen immer den Kern einer Verwaltung, den Kern eines Unternehmens,

Rico Kerstan: einer Hochschule, einer Bildungseinrichtung.

Rico Kerstan: Und sie sind eben kein internes Verwaltungsproblem,

Rico Kerstan: auch wenn sie vielleicht von Funktionen gelöst werden oder wo man Funktionen braucht,

Rico Kerstan: die im Wesentlichen Verwaltung machen, sondern sie sind immer überlebenselementar für die Organisation.

Rico Kerstan: Und deshalb muss man schauen, dass man in Krisen so aufgestellt ist,

Rico Kerstan: dass man die Kernfunktion wiederherstellen kann und nicht so sehr die inneren Prozesse.

Rico Kerstan: Um nochmal das Bild der Hochschule zu bedienen, ist es eben vielleicht nicht

Rico Kerstan: so relevant, dass die Verwaltung wieder funktioniert, sondern es ist wichtig,

Rico Kerstan: dass Forschung und Lehre funktionieren können. Denn das ist erstmal der Kernauftrag.

Rico Kerstan: Und wenn dann Verwaltung vielleicht nicht ganz so gut funktioniert,

Rico Kerstan: ist es vielleicht entbehrlicher, auch wenn es die Menschen, die die Entscheidungen

Rico Kerstan: hier treffen und die vielleicht auch die Verantwortung tragen,

Rico Kerstan: deutlich stärker persönlich betrifft, ist es eben wichtig, sich zu überlegen,

Rico Kerstan: was ist eigentlich der Kern meiner Organisation.

Rico Kerstan: Dann der Aufruf, ich möchte den Spruch auch hier abwandeln, der so ein bisschen

Rico Kerstan: im Krisenmanagement umwabert.

Rico Kerstan: Es ist nicht wichtig, in der Krise Köpfe zu kennen, es ist wichtig,

Rico Kerstan: vor der Krise Köpfe zu kennen.

Rico Kerstan: Denn man kann nur auf Netzwerke zugreifen, wo Vertrauensbildung vor Krisen stattgefunden

Rico Kerstan: hat und in Krisen solche aufzubauen, wird deutlich schwieriger.

Rico Kerstan: Und ich glaube, dass eben Verantwortungsträger in allen Strukturen,

Rico Kerstan: in der Verwaltung, aber auch in Unternehmen,

Rico Kerstan: aber auch in Vereinen sich einfach überlegen sollten, welchen Beitrag können

Rico Kerstan: sie leisten, wollen sie leisten und müssen sie leisten und sich mit anderen

Rico Kerstan: Gleichgesinnten zu vernetzen und zu schauen, was kann man denn hier gemeinsam machen.

Rico Kerstan: Vierter Punkt ist, dass ich glaube, dass Resilienz Verbindlichkeit braucht.

Rico Kerstan: Das ist in Unternehmen vielleicht dann irgendwie ein Stück weit einfacher,

Rico Kerstan: weil man dann mit einer Politik, also mit einer Organisationspolitik oder einer

Rico Kerstan: Leitlinie Verbindlichkeit schaffen kann.

Rico Kerstan: Wenn wir über staatliche Resilienz sprechen, dann glaube ich,

Rico Kerstan: brauchen wir einfach hier deutlich mehr Verbindlichkeit, die aber dann,

Rico Kerstan: um mal zu kommen, auch mehr Resilienz im Kleinen zulässt.

Rico Kerstan: Es geht nicht darum, die Standardlösung für alles überall aufzubauen und auf

Rico Kerstan: einer Ebene, weiß ich nicht, Bund oder Bundesland irgendwie die Lösung für alle

Rico Kerstan: zu finden, sondern zu sagen, wir brauchen hier Verbindlichkeit und Verantwortungsübernahme,

Rico Kerstan: aber am Ende überlassen wir die konkrete Umsetzung den kleinsten Einheiten, den Kommunen,

Rico Kerstan: den örtlichen Einrichtungen vor Ort, den Verantwortlichen in einem Dorf,

Rico Kerstan: aber eben auch im Unternehmen.

Rico Kerstan: Wir regeln das zwar und wir geben eine Governance vor, aber am Ende überlassen

Rico Kerstan: wir die konkrete Lösungsfindung, die konkrete Umsetzung dann doch der einzelnen Einheit,

Rico Kerstan: der kleinsten Einheit, die das für sich adaptieren und anpassen kann,

Rico Kerstan: wie es am besten zu den Kompetenzen passt.

Rico Kerstan: Ich denke, dass das eine gute Zusammenfassung dessen ist.

Rico Kerstan: Man kann, glaube ich, mitnehmen, dass Christian und auch ich uns durchaus Sorgen

Rico Kerstan: machen über die Entwicklungen und auch über die Tatsache, dass nicht so richtig

Rico Kerstan: viel Umsetzungsenergie entsteht,

Rico Kerstan: die Probleme anzugehen.

Rico Kerstan: Ich glaube, dass vielleicht das auch noch immer so ein bisschen als Randthema

Rico Kerstan: gesehen wird, aber Krisen sind kein Randthema mehr. Sie sind Alltag geworden.

Rico Kerstan: Es ist wichtig, sich mit der Frage zu beschäftigen und dann nicht zu fragen,

Rico Kerstan: ob die Krise kommt, sondern eher, wann sie kommt und wie gut man dann an der

Rico Kerstan: Stelle vorbereitet ist.

Rico Kerstan: Ja, soweit mein Gespräch heute.

Rico Kerstan: Wie gesagt, ein bisschen bunter Mix aus verschiedenen Themen,

Rico Kerstan: ein kleiner Erfahrungsaustausch.

Rico Kerstan: War vielleicht auch ein bisschen anders als andere Folgen. Ich hoffe,

Rico Kerstan: es hat Ihnen und Euch trotzdem Spaß gemacht und wir hören uns hier in 14 Tagen wieder.

Rico Kerstan: Bis dahin freue ich mich weiterhin über Kommentare, über Zuschriften und über

Rico Kerstan: Feedback auf den bekannten Kanälen LinkedIn oder per Mail und wünsche dann bis

Rico Kerstan: in 14 Tagen. Auf Wiederhören.

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